Re-Sign
Gegenstand der Ausstellung ist die Konformität der Menschen. Es stehen insbesondere jene Vorstellungen im Vordergrund, die den traditionellen und aufgezwungenen Konstrukten des „Wirklichen“ zugrundeliegen. Untersucht wird auch, wie sich diese Vorstellungen in der gegenwärtigen Gesellschaft verbreiten und Anerkennung finden. Alle beteiligten Künstler/innen untersuchen einen spezifischen „Signifikanten“, den sie subvertieren und destabilisieren.
Cécile Emmanuelle BORRA untersucht weibliches Begehren und die zunehmende Kommerzialisierung des männlichen Körpers unter Rückgriff auf ein vielfarbiges Zusammenspiel von Mode-, Kosmetik- und Haushaltsaccessoires, Ausschnitten aus Zeitschriften und trophäenhaftem Kitsch, die sie mit Darstellungen männlicher Genitalien und pseudo-phallischen Gegenständen zusammenführt. In der Fragmentierung und Objektivierung des männlichen Körpers spiegeln sich die oft lächerlichen Repräsentationen des weiblichen Körpers in der Modewelt und Werbung.
Romy und Maxim NORTHOVER richten ihren Blick auf das Klischee der ‚trickreichen Verführung’. Sie arbeiten mit stark fetischisierten begehrenswerten Objekten und mit der Aneignung luxuriöser Oberflächen und persiflieren mit Vorliebe geschlechtlich codierte Bilder. In ihren Sound- und Videoarbeiten enthüllen sie absurde Szenarien, wie man sie aus der Medienkultur kennt, und stellen durch eine Reihe fiktionaler Charakterskizzen, in denen die erwarteten Rollen verunmöglicht werden, eine spezifische Atmosphäre her.
Hanae UTAMURA beschäftigt sich mit den Existenzweisen von Menschen in unterschiedlichen Settings, beispielsweile in der Stadt oder in der Natur. Ihre Performance, während der sie sich mit einem schwarzen Anzug verkleidet, ist eine Intervention in den öffentlichen Raum bzw. in die Natur und ein Prozess, in dessen Verlauf sich Energie in etwas Banales und schließlich Göttliches verwandelt. Ihr Objekt stellt das „Denkmal“ ihrer Intervention dar: Über die reine Dokumentation des Events hinaus bringt es eine politische, soziale und auf menschliche Verhaltensweisen abzielende Kritik an jenen Umfeldern und Kontexten zur Sprache, in denen ihre Arbeit sich verorten lässt.